Die ungewollte 2. Restaurierung

Die geschilderten Erkenntnisse gelten ebenfalls für das GLAS und BMW GT Coupé!

Eigentlich wollte ich mir nicht noch einmal soviel Arbeit machen, aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
Das GT-Cabrio habe ich nun schon seit 1983 und bin nach kurzer Inbetriebnahme  zum ersten mal damit in Ibbenbüren auf einen Treffen gewesen. Danach habe ich, angestachelt durch die dort gesehenen schönen Fahrzeuge, begonnen mein Auto zu zerlegen und zu reparieren. Restaurieren wäre übertrieben gewesen mit meinen damaligen Kenntnissen und Möglichkeiten. Das hat dann bis 1993 gedauert, dann wurde das Fahrzeug angemeldet und ich bin fast 100 000 Km damit gefahren. Zwischendurch habe ich den vorhandenen 1300 Motor durch einen von mir neu aufgebauten 1700 Motor ersetzt, denn nach den Papieren und der Fahrgestell-Nr. handelte es sich ja um den 1700 GT.
Bei der fälligen TÜV-Prüfung 2011 wurde eine Bestandaufnahme gemacht und ich bekam wieder die Plakette, denn es waren lediglich an den A-Säulen leichte Blasen feststellbar und eine winzige Durchrostung an der linken B-Säule. Unten war alles in Ordnung. Eigentlich sah der Wagen noch ganz gut aus, nur aus Neugier haben wir dann ein kleines Stück des Schwellers aufgemacht und dann festgestellt, der Rost oder besser das Grauen lauert im Verborgenen.
Nach langer Überlegung habe ich mich im Oktober 2011 dann doch durchgerungen, die Arbeit anzufangen. Diesmal sollte es ordentlich werden und zwar für mich zum letzten Mal.

Alle Chromteile, das Verdeck, die Sitze und die Teppiche wurden ausgebaut. Stück für Stück wurden die rostigen Teile entfernt. Die wenigen am Markt erhältlichen Teile wurden besorgt, einige Blechteile hatte ich noch liegen. Was es nicht gibt, musste selbst hergestellt werden, z.B. der gesamte Bereich hinter der B-Säule. Papierschablone angefertigt, aus der Blechtafel großzügig ausgeschnitten, gebogen, bzw. in die geforderte Form gebracht und dann eingepasst. Vorhanden waren die hinteren Seitenteile, Außen-und Innenschweller, die Verstärkung hinter der A-Säule, Reparaturbleche der vorderen Kotflügel, Teile des Bodenbleches und die Innenkotflügel hinten.

         Diese Bleche waren verfügbar   Hier sind einige selbst angefertigte Bleche dazwischen
Die Vorgehensweise war folgendermaßen: Die Türausschnitte wurden vermessen und auch die jeweils herausgetrennten Teile, dann wurden die vorhandenen bzw. hergestellten neuen Teile eingepasst, geheftet (punktgeschweißt) und fertig geschweißt. Danach Grundieren mit Rostschutzfarbe der erneuerten Partien, Löcher für die spätere Inspektion bzw. zum Aussprühen mit Wachs bohren.
Wir haben uns langsam von vorn nach hinten vorgearbeitet, erst auf der linken Seite, dann auf der rechten Seite.

        Türen ausgebaut   Stabilisierung der Karosserie

Alle Chromteile, das Verdeck, die Sitze und die Teppiche wurden ausgebaut. Dann wurden die Türen entfernt und die Karosserie stabilisiert. Dies ist besonders wichtig, da sich sonst der ganze Wagen verzieht. Dies ist nicht nur beim Cabrio wichtig wenn man sieht, welche tragenden Teile alle ersetzt werden mussten.

                           Abgestrippt!